Die heutige Strecke 2206 von Abzweig Bickern (Streckenkilometer 2,5) an der östlichen Stadtgrenze Gelsenkirchens bis nach Duisburg-Meiderich Nord hat ihren Ursprung in der historischen Emschertalbahn Duisburg-Ruhrort – Bottrop Süd - Dortmund der Cöln-Mindener Eisenbahn (CME).
Nachdem die CME im Jahre 1847 ihre Stammstrecke an der Nordseite des Ruhrgebiets über Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel und Dortmund fertigstellte (siehe hierzu Streckenportrait 2650 Köln-Deutz - Hamm) und bis 1870 auch die »Rollbahn« (Strecke 2200) in Arbeit hatte, baute sie ab 1866 eine weitere West-Ost-Querverbindung durch das Ruhrgebiet, um das Gebiet wenige Kilometer weiter nördlich ihrer Stammstrecke besser für Zechen und Industrieanlagen erschließen zu können. Diese Strecke führt(e) von Ruhrort (wo sich bereits seit 1848 die CME-Zweigstrecke Ruhrort – Oberhausen sowie seit 1852 der Trajektverkehr über den Rhein befand) über Neumühl, Sterkrade (Fahrtrichtungswechsel), Osterfeld, südlich an Bottrop vorbei nach Essen-Karnap und weiter nach Gelsenkirchen-Schalke. In Wanne-Eickel wurde diese Strecke mit den übrigen bereits bestehenden CME-Strecken verknüpft und weiter östlich über den Nordrand Castrop-Rauxels bis nach Dortmund weitergeführt. In diesen Jahren wurde Wanne-Eickel zum Betriebsmittelpunkt der CME.
Die Kilometrierung beginnt heute bei km 2,4 am Abzweig Bickern, westlich von Wanne-Eickel. Die Streckenkilometer 0 bis 2,4 werden von der Streckennummer 2205 abgedeckt. Zwischen dem Abzweig Bickern und Oberhausen-Sterkrade (km 23,8) ist die Strecke elektrifiziert und im Abschnitt zwischen Gelsenkirchen Abzw. Nordstern (km 7,1) und Bottrop Süd (km 15,7) zusätzlich zweigleisig ausgebaut. Abgesehen von dem rund 1,5 km langen Abschnitt zwischen dem Osterfelder Rangierbahnhof (km 19,7) und dem Abzweig Grafenbusch (km 22,0) dient sie heute ausschließlich dem Güterverkehr. Der Abschnitt zwischen Sterkrade und Duisburg-Meiderich Nord (km 30,4) ist heute abgebaut und großteils zu einem Radweg (»Grüner Pfad«) ausgebaut worden (stillgelegt 1964/1987). Ungefähr bei km 32 traf die Strecke auf die Gleise der Strecken 2274, 2300 und 2301, von denen heute nur noch das Gleis der 2274 liegt und bis zum Haltepunkt/Bahnhof Duisburg-Ruhrort nahe des Ruhrorter Eisenbahnbassins führt (km 34,2).
Der östliche Abschnitt der historischen Emschertalbahn zwischen Wanne und Dortmund folgt heute einer eigenen Kilometrierung und trägt die Streckennummern 2210 und 2211.