Strecke 1503
In Hude zweigt die 50 km lange Bahnstrecke nach Nordenham und Blexen von der Strecke Oldenburg – Bremen ab und führt vollständig durch die Wesermarsch. Sie wurde als oldenburgische "Weserbahn" bekannt, auch wenn dieser Name heute nicht mehr so geläufig ist. Gebaut wurde die Strecke zwischen 1870 und 1875 durch die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn (G.O.E.), um die großen Weserhäfen in Elsfleth (km 14,7), Brake (Oldenburg, heute Weser) und Nordenham (km 43,6) an das Bahnnetz anzuschließen. Noch heute ist die Strecke größtenteils eingleisig, obwohl sie als Hauptbahn klassifiziert und 1980 elektrifiziert wurde.

Obwohl die Wesermarsch flach ist, ist die Strecke wegen einiger Moorlinsen und Kunstbauten über Wasserläufe nicht einfach trassiert und bereitete bereits bei ihrem Bau wegen großer Sandauffüllungen enorme Schwierigkeiten. Um die Häfen direkt anzuschließen, mussten die Bahnhofsanlagen in Elsfleth und Brake teilweise außerhalb des eingedeichten Bereichs angelegt werden, wobei Überschwemmungen bereits einkalkuliert wurden. Ab 1890 erlebte die Strecke einen kurzzeitigen enormen Aufschwung, als der Kaiserhafen in Bremerhaven gebaut wurde und die Überseeschiffe des Norddeutschen Lloyds in Nordenham festmachten.

Die Streckenfortsetzung nach Blexen war eigentlich geplant, um die Lloyd-Schiffe weiterhin an Nordenham zu binden und mit einer leistungsfähigen Fähre eine Verbindung nach Bremerhaven zu sichern. Tatsächlich hatten die Bauarbeiten 1893 schon begonnen, wurden aber alsbald eingestellt. Erst 1907 wurde die Streckenfortsetzung bis direkt zum Blexener Fähranleger fertiggestellt. 1908 wurde die meterspurige Butjadinger Bahn nach Eckwarden eröffnet, die direkt am Bahnhof Nordenham anschloss.

Neben einigen Güterzügen wird die Strecke heute von den Regio-S-Bahnen Bremen befahren, zuvor fuhren hier DB-Wendezüge und 425.3. Der Güterverkehr ist unverändert stark auf der Strecke, wegen der eingleisigen Betriebsführung und dem Bedarfsverkehr zu den Schiffen aber auch sehr unregelmäßig. Die unmittelbare Nähe zum Wasser, lange Züge und die Zwänge der eingleisigen Betriebsführung machen die besondere Faszination dieser wenig beachteten Bahnlinie aus.