1km 0,6 Unser Streckenportrait zur Strecke 2324 beginnt im Bahnhof Mülheim-Speldorf. Schon bevor »unsere« Strecke 1874 eröffnet wurde, lag hier das Gleis der 1866 eröffneten Ruhrgebietsstrecke der Rheinischen Eisenbahn (RhE) vom linksrheinischen Osterath nach Dortmund Süd (heute teilweise Strecke 2505). Der Bahnhof Speldorf bekam durch seine Lage am Ruhrhafen und dem Ausbesserungswerk große Bedeutung. Heute liegen hier nur noch wenige Gleise. Der »Nullpunkt« der Kilometrierung liegt im Bahnhofsbereich, hier an der Westausfahrt steht noch der Hektometerstein 0,6. Der Triebwagen VT 643.02 der Prignitzer Eisenbahn kam bei einer Fotosonderfahrt nach Speldorf (9. April 2005).
2km 0,7 Die gleiche Szene aus der Gegenrichtung, nun vom Stellwerk Msf am Bahnübergang Heerstraße aus knapp ein Jahr später aufgenommen. Wieder sehen wir eine Fotosonderfahrt mit dem zweiteiligen Talent-Triebwagen VT 643.02 der PEG, der als DPE 80498 nach Wedau am 4. März 2006 die offiziell letzte Zugleistung auf dem ersten Streckenabschnitt der 2324 darstellte. Rechts im Bild lassen sich noch die deutlich ausgedehnteren Gleisanlagen des Bahnhofs Speldorf erahnen, über die auch das Ausbesserungswerk erreicht werden konnte.
3km 1,3 Die Strecke verläuft zunächst Richtung Westen parallel zur Strecke 2505 (rechtes Gleis). Bei Kilometer 1,3 stehen beide Einfahrsignal für den Bahnhof Speldorf nebeneinander. An den weit ausladenden Oberleitungsauslegern und dem abseits stehenden Hektometerstein links im Bild kann man gut erahnen, dass die Strecke ursprünglich zweigleisig trassiert war. Die DBG-Köf 333 145-1 brummt am 17. April 1998 mit einem Kranzug auf Speldorf zu.
4km 2,0 Noch ein Foto der Sonderfahrt vom 4. März 2006, die seinerzeit von der Arbeitsgemeinschaft Schienenverkehr Münsterland e. V. organisiert wurde. 700 Meter entfernt stehen die Vorsignale für die Einfahrsignale aus dem vorangegangenen Bild. Der PEG-VT 643.02 posiert hier für ein letztes Foto an den beiden »Spiegeleiern«, bevor die Fahrt als DPE 80498 weiter nach Wedau führt. Heute ist das Gleis auf diesem Abschnitt abgebaut, es liegt nur noch das linke Gleis der Strecke 2505.
5km 4,3 In einem Bogen führt die Strecke von Nordosten kommend in den großen Güter- und Rangierbahnhof Duisburg-Wedau. Hier steht rechts im Bild das Einfahrsignal »A«, das die Bombardier-Versuchslok 250 001-5 (»Blue Tiger«) am 14. April 1998 mit einem schweren »Rollmops«-Stahlzug nach Bochum-Präsident passiert. Es ist gut zu erkennen, dass hier noch wenige Jahre zuvor ein zweites Gleis lag. Offiziell wurde der Verkehr zwischen Wedau und Speldorf schon 2002 eingestellt.
6km 5,9 Der Bahnhof Duisburg-Wedau zu einer Zeit, als Elektroloks noch grün, Bahnsteige gepflegt und Farbnegativfilme grobkörnig waren. Wir sehen 140 778-2, die am 26. Februar 1985 mit einer langen Reihe gedeckter Güterwagen durch den Personenbahnhof surrt. Im Hintergrund sind die Gleisanlagen des großen Wedauer Rangierbahnhofs zu erkennen. Heute entsteht auf diesem längst brachliegenden Gelände ein neuer Stadtteil. Hier treffen auch die anderen Strecken der alten RhE nach Oberhausen und Duisburg Hbf aufeinander.
7km 9,3 Südlich des Wedauer Rangierbahnhofs (der Wasserturm vom Bw Duisburg-Wedau ist noch zu im Hintergrund zu sehen) passiert die Strecke auf einer Länge von fast zwei Kilometern das Gleislager (»rail center«) von Voestalpin. Hier hat 187 126-8 am 6. August 2018 einen langen Güterzug am Haken und strebt nun südwärts. Dieser Fotopunkt von der Brücke der Saarner Straße gehört zu den beliebtesten Fotostellen in der Region, um den dichten Güterverkehr aufzunehmen. Der Personenverkehr ruht hier bereits übrigens schon seit dem 23. September 1983.
8km 10,8 Rund eineinhalb Kilometer weiter befindet sich das Südende des rail centers. Die Railflex-Lok 3, im Jahre 2000 von Vossloh gebaut und als 92 80 1275 814-2 registriert, hatte am 21. Juni 2019 lediglich drei Güterwagen am Haken, als sie in flotter Fahrt auf Lintorf zurollte. 200 Meter weiter befindet sich die Stadtgrenze nach Ratingen, wo sich von 1914 bis 1956 auch ein kleiner besetzter Blockposten (Block Rahm) im Wald befand.
9km 11,2 400 Meter weiter südlich verläuft die Strecke nunmehr auf Ratinger Stadtgebiet. Und noch einmal 500 Meter weiter befand sich früher die Direktionsgrenze zwischen der BD Essen und der BD Köln. Am 12. April 2016 donnert die 38 2267 des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen vor dem langen Zirkuszug von »Circus Roncalli« südwärts auf Lintorf zu.
10km 13,2 Der Bahnhof Ratingen-Lintorf wurde noch bis 1983 im Personenverkehr bedient, seitdem dient er nur noch als Überholungsbahnhof für den Güterverkehr. Vor allem die Züge für die Angertalbahn (Strecke 2404) müssen hier entgegenkommende Züge abwarten, ehe es auf die eingleisige Nebenbahn geht. Am 22. Juli 1987 wartete hier die rote 221 131-6 auf die Ausfahrt. Heute ist diese Stelle ein wahrer Hotspot für Eisenbahnfotografen, auch wenn die alte Ladestraße im Vordergrund längst unter Büschen und Hecken verschwunden ist.
11km 15,5 Bei Kilometer 15,5 befindet sich der Abzweig Tiefenbroich. Die Gleisverbindung im Bild ist Teil des Streckenabzweigs der Angertalbahn, die als Strecke 2404 eine eigene Galerie auf diesen Seiten hat. Heute ist das Stellwerksgebäude nicht mehr besetzt, befindet sich aber noch in vergleichsweise gutem Zustand. Mit zwei Kesselwagen brummt die InfraServ-Lok 14 (98 80 0276 008-6) weiter auf der Hauptbahn südwärts (1. Juni 2019).
12km 18,5 Hinter dem Bahnhof Ratingen West passiert die Strecke einige Kleingartenanlagen, um nur wenige hundert Meter weiter schon Düsseldorfer Stadtgebiet zu erreichen. Am südlichen Einfahrsignal des Bahnhofs arbeitet hier die »Lollo« V 160 002 im Auftrag der Brohltalbahn, um den bekannten »Alu-Zug« über die Rechte Rheinstrecke bis nach Koblenz zu bringen (28. August 2017).
13km 20,6 In Düsseldorf-Rath überspannt eine ältere Eisenträgerbrücke die Bahnanlagen. Während sich die Rangierlok 261 108-5 am Stellwerk Rn ausruht, rollt ein schwerer Ganzzug mit den RBH-Loks 265 und 266 in Doppeltraktion (ehemalige DB-Loks 151 084-1 und 151 024-7) Richtung Süden. Auf den beiden linken Gleisen fädelt hier die Ruhrtalbahn (Strecke 2400) ein, die südlich des Bahnhofs Rath wieder die gemeinsame Trasse verlässt (7. August 2015).
14km 112,8 Am Abend des 22. Juni 2019 flüchtete die Museumslok 220 033-5 der Museumseisenbahn Hamm mit ihrem Sonderzug DPE 74341 (Koblenz – Hamm (Westfalen)) vor dem schlechten Wetter. Im Bahnhof Linz begegnete sie der einige Jahre jüngeren Rangierlok 332 901 – so ein Zusammentreffen hätte es auch vor 50 Jahren schon geben können. Die besondere Nummer 901 der Köf deutet auf eine kleine Sonderbauart hin: Die Maschine besaß zumindest 1968 eine andere Getriebeübersetzung. Sonst hätte sie damals die Nummer 332 063 erhalten.
15km 117,8 Das kleine Örtchen Ariendorf liegt direkt an der vielbefahrenen Bahnstrecke (und - nicht zu vergessen - der nicht weniger stark befahrenen Bundesstraße 42) und gehört bereits zu Bad Hönningen. Die historischen Fachwerkhäuser sind auch heute noch ein hübscher Hingucker. Wir sehen die 141 105-7 mit drei Silberlingen auf dem Weg nach Koblenz (29. Oktober 1987).
16km 120,0 Bad Hönningen hat dank eines Chemiebetriebs (Solvay, früher Kali-Chemie) und eines Kohlensäurewerks etwas umfangreichere Gleisanlagen und damit einen bedeutenderen Bahnhof. Der Durchgangsgüterverkehr rauscht allerdings an den beiden Gleisen der Hauptstrecke durch, so wie dies hier 151 066-8 am 28. Oktober 1987 mit einem langen Güterzug macht.
17km 126,0 Von der historischen Burgruine Hammerstein bietet sich dieser Blick auf das Rheintal mit einem Richtung Koblenz fahrenden Wendezug. Rechts ist das Südende der Rheininsel »Hammersteiner Werth« zu sehen. Die Häuser im Hintergrund gehören zu Leutesdorf. Am Horizont in Blickrichtung ist noch der Fernmeldeturm Koblenz auf dem Kühkopf zu erkennen, der auf der Höhe von Niederlahnstein – dem Endpunkt unserer Strecke 2324 – steht. Doch bis dahin sind es noch einige Kilometer rheinaufwärts (11. Juli 2010).
18km 126,5 Von dem Bahnübergang, der auf dem vorangegangenen Bild oberhalb des Zuges zu sehen ist, entstand diese herbstliche Aufnahme. Eine Doppeleinheit 425/435 mit 425 531-1 an der Spitze ist auf der RE-Linie 8 auf dem Weg nach Koblenz. Auf dem Berg ist wieder die historische Burgruine Hammerstein zu sehen. Der Zug befindet sich an dieser Stelle bereits auf Leutesdorfer Gebiet (25. Oktober 2009).
19km 126,8 Zwei Bilder vorab war bereits der leichte Gleisbogen zu erkennen, an dem hier die »Grinsekatze« 1440 732-4 als Zug der RE-8-Linie (Mönchengladbach - Köln - Koblenz) zu sehen ist. Die modernen Triebzüge, die von Alstom in Salzgitter gebaut werden, haben auf dieser Linie die »Quietschies« der Reihe 425/435 abgelöst und präsentieren heute den modernen Nahverkehr auf der Strecke 2324 (12. Juni 2020).
20km 126,9 Nach drei Bildern mit Personenzügen wird es höchste Zeit für den nächsten Güterzug – denn der ist auf der Rechten Rheinstrecke eigentlich viel stärker vertreten. Einige hundert Meter weiter, sehen wir immer noch die Burgruine Hammerstein. 185 313-4 bringt am 22. Juni 2019 den EZ 51486 von Gremberg nach München (Rangierbahnhof Nord).